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Am Anfang war ..., nein, sicher nicht die Absicht, etwas wie video-documents-vienna zu gründen. Video-documents-vienna entstand eher aus einer Notlage. Einerseits hatte die Universität für Musik und darstellende Kunst kein Geld, um für Dokumentationen ein professionelles Videoteam zu engagieren, andererseits wollten wir unbedingt festhalten, was Komponisten, die zu uns kamen um mit Studierenden ihre Werke zu erarbeiten, zu ihren Stücken zu sagen hatten.

Die Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik machten in der Vergangenheit verschiedene Versuche solche Dokumentationen zu verwirklichen. So, als 1994 George Crumb zu Gast war, dann 1995 (gegen den Willen des damaligen Abteilungsleiters, daher nur in Privatbesitz), als Mauricio Kagel kam. Bei den weiteren Wiener Tagen der zeitgenössischen Klaviermusik stand zwar eine den damaligen technischen Möglichkeiten entsprechende Kamera im Raum herum, aber niemand wusste sie zu bedienen, niemand konnte Ton und Video entsprechend verbinden, und so gingen viele Jahre verloren.

Eine Änderung der Universitätsgesetzgebung (die auch die damalige Hochschule für Musik und darstellende Kunst betraf) machte aus der Hochschule eine Universität, aus der Klavierfachgruppe der Abteilung Musikpädagogik das Institut Ludwig van Beethoven, das die Frage von Dokumentationen erneut in Angriff nehmen konnte. Das Budget erlaubte nach wie vor nicht ein professionelles Videoteam zu engagieren, die Filmakademie winkte (verständlicherweise, schließlich hielten alle Institute ihre Veranstaltungen für dokumentationswürdig) weiter ab, und so mussten wir uns selber helfen. Unter Anleitung von jemand, der wusste, was er tat, mit Hilfe von interessierten Studierenden, die in Klassenabenden und anderen Projekten ihre Fähigkeiten hinter der Kamera weiter verfeinerten, in Zusammenarbeit mit unserem Tonmeister, entstand so nach und nach ein Team, das für die Videoprojekte zuständig war, und es schien an der Zeit, dem Ganzen einen Namen zu geben.

Diese Seiten sollen zeigen, was wir in diesen Jahren gemacht haben. Es kamen über 250 Stunden Dokumentationen zusammen (für 9 Jahre Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik 179h54, für 5 Symposien der Traditionen des Klavierspiels 74h43). Diese Länge mag übertrieben erscheinen, doch schienen uns Kürzungen des tatsächlichen Geschehens nicht legitim, denn wer kann heute entscheiden, was einmal wichtig sein könnte. Der dokumentarische Auftrag stand im Vordergrund, nicht der filmische, was uns nicht hinderte, mit großer Sorgfalt auch auf filmische Qualitäten Wert zu legen.

Das Institut kaufte eine erste Kamera (zwei weitere wurden geborgt), später eine zweite (die meist ebenfalls verwendete dritte wurde entweder geborgt oder gemietet), 2011 konnten wir 2 HD Kameras erwerben, die Postproduktion erfolgte in Final Cut Pro und DVD Studio Pro; die einzelnen DVDs wurden gebrannt, mit selbstentworfenem Design bedruckt, die Hüllen gefertigt, - passgerechte Schuber für die Sets allerdings in Auftrag gegeben.

Die Dokumentationen können in der Mediathek der Universitätsbibliothek eingesehen, im Institut Ludwig van Beethoven auch ausgeborgt werden. Der Vertrieb oder eine Fernleihe sind aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht möglich.

Zu danken ist allen freiwilligen Mitarbeitern ohne deren Hilfe diese Projekte nicht zustande gekommen wären.

- Ursula Kneihs